Ausrüstung und Bikes
Stichpunkte zu den Fahrrädern |
Wir verwendeten unsere bewährten Reiseräder, die für die Wintertour jedoch etwas modifiziert wurden:
- Reifen: Schwalbe Ice Spiker pro 2.5'' mit 361 Alu-Carbid-Spikes pro Reifen
- Hinterradbremse (V-Brake): wurde abmontiert und blieb zuhause, es war zu wenig Platz zwischen Bremszug und dem Spikesreifen. Die zweite Bremse haben wir auf der Tour auch nicht vermisst...
- Schaltung: Rohloff-Nabe, mit Spül-Öl befüllt um die Schaltfähigkeit bei sehr tiefen Temperaturen zu gewährleisten.
- Anhänger: Extrawheel Voyager für den Transport von volumigen, aber leichten Ausrüstungsgegenständen (z.B. Schlafsack, Daunenjacke). Andy bastelte noch einen Gepäckträger an den Anhänger und konnte so vier weitere Packtaschen montieren, Waltraud baute sich ein System mit Spanngurten zur Montage zweier Rackpacks.
- Schlaufe am Rahmen zum schieben und ziehen, die sich schon in Tibet bewährte.
Stichpunkte zur Winterausrüstung |
Die verwendete Winter-Ausrüstung hatten wir im Wesentlichen schon komplett, und auf anderen Kälte-Touren oder in großer Höhe bereits verwendet (siehe auch Grönland-Tour, Tibet, Projekt 7000). Ein paar wichtige Überlegungen bezüglich der Ausrüstung waren:
- Zelt: Winterzelt, sollte Snow-Flaps haben (z.B. Rejka Akjer). Standard-Zeltschnüre ausgetauscht gegen reißfeste Reepschnur.
- Kocher: Expeditionstauglicher Kocher ist lebensnotwendig. Kocher sollte einfach (mit Handschuhen!) zu bedienen sein, und auch minderwertiges russisches Benzin verarbeiten können (z.B. Primus Multifuel EX). Die selbstgebaute Kochkiste erlaubte uns, gleichzeitig Eis zu schmelzen und zu kochen.
- Thermoskanne: Um geschmolzenes Wasser tagsüber warm zu halten, verwendeten wir großvolumige (1.5L und 1.7L) Thermoskannen.
- Fußbekleidung: Für uns hat sich bewährt, ohne Hartschalenstiefel unterwegs zu sein. Filzstiefel (z.B. russische walenki) oder Fellstiefel sind gut, weil die Fußsohle weich ist und daher der Fuß in Bewegung bleibt und weniger schnell kalt wird. Gute, feuchtigkeitsabweisende Untersocken und darüber warme Wollsocken haben unsere Füße gut warm gehalten.
Was war gut, was nicht? |
Es sei angemerkt, dass die allermeisten Sachen einfach ganz unspektakulär ihren Dienst getan haben, ein echtes "Ranking" ist daher kaum möglich und auch nicht sinnvoll. Es gab jedoch einige Ausrüstungsgegenstände, über die wir uns täglich freuten weil sie entweder sehr wichtig waren, oder einfach wahnsinnig gut unter den Bedingungen der Baikal-Tour funtionierten:
- Bürsti: unser kleiner Handbesen zum täglichen Auskehren von Kondens-Schnee aus dem Zelt
- die gefilzten, handgestrickten Wollhandschuhe und Wollsocken
- die Daunenschuhe für warme Füße und etwas Bequemlichkeit abends im Zelt
- kleine Wärmflasche zum Einschlafen :-)
- Hardshelljacke "Neutrino Jacket" von Rab: Genial, was den Abtransport von Schwitz-Feuchtigkeit anbelangt
- Sturmbrille "Turbo GT" von Alpina: Schützte unsere Augen vor Wind und Sonne und tauchte die Landschaft unabhängig vom Wetter in freundliche Farben
- Akkus der Nikon-D7000: Erstaunlich kältefest!
- Hautcreme "Wind- und Wetterbalsam" von Weleda. Eine wasserfreie Hautschutzcreme, die sich auch bei Kälte noch anwenden ließ weil sie recht schnell auftaute.
Es gab jedoch auch einige Dinge, die wir nicht unbedingt noch einmal auf eine Kälte-Tour mitnehmen würden:
- Thermoskanne 1.5 L von Esbit: Hat zwar eine schöne große Öffnung aber leider enttäuschende Isoliereigenschaften, undichter Verschluss.
- Geräte mit AAA-Batterien: Die AAA-Batterien verloren zu schnell an Kapazität, ständiges Batteriewechseln nervte. Geräte mit Mignons hielten deutlich länger.
- Aufblasbare Isomatten: Unsere aufblasbaren Isomatten von Thermarest funktionierten auch bei Kälte absolut einwandfrei. Es war jedoch einfach sehr nervig, bei Kälte die Matten mühsam mit der Luftpumpe aufzupumpen. Zudem war das Herauslassen der eiskalten Luft und das Hantieren an den Ventilen jedesmal ein Garant für kalte Finger.
Mehr Info
: Reisebericht unerer Winter-Expedition in Februar 2011. Wir starteten in Sewerobaikalsk und radelten bis an die Südspitze des Sees, nach Kultuk. Weiter...
Unsere wintertaugliche Ausrüstung und die Fahrräder: